Alles was Sie über Hausnotrufe / Notrufsysteme und deren Kosten wissen sollten

Eine Falte im Teppich. Das Stromkabel der Stehlampe im Wohnzimmer. Ein paar Spritzer Wasser auf den Fliesen im Badezimmer. Sie alle stellen eine große Gefahr dar,zu stürzen. Doch was ist, wenn niemand da ist, der den Sturz mitbekommt?

Laut Studien stürzt jede dritte Person ab einem Alter von 65 Jahren mindestens einmal im Jahr. Doch ist dies Grund genug, um in ein Pflegeheim zu ziehen? Für die meisten Senioren kommt das verständlicherweise nicht in Frage. Sie möchten lieber ihre Selbstständigkeit weiter selbst bewahren und den Haushalt allein führen. Damit Sie sich als Senior oder auch als Angehöriger dennoch keine Sorgen über den Fall der Fälle machen müssen, gibt es Hausnotrufe. Durch das ausgeklügelte Notrufsystem lässt sich in Gefahrensituationen Hilfe holen, ohne direkt zum Telefon gehen zu müssen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, was hinter dem Notrufsystem steckt und mit welchen Kosten Sie mit dem Hausnotruf rechnen können.

Was ist ein Notrufsystem?

Mit einem Notrufsystem können Sie in Gefahrensituationen einfach Hilfe holen.

Das Notrufsystem können Sie mit nur einem Tastendruck auslösen. Zum Beispiel wenn es zu einem Sturz kommt oder ein sonstiger Notfall eintritt. In diesem Fall wird die Zentrale des Hausnotrufs verständigt. Sie oder Ihr Angehöriger können dann mit den Mitarbeitern der Zentrale reden und die Situation genau schildern. Je nach Ereignis rufen die Mitarbeiter des Notrufsystems den Rettungsdienst oder rufen Ihre Notfall-Kontaktnummer an. Sollten Sie nicht mehr dazu in der Lage sein mit ihnen zu sprechen zum Beispiel, wenn Sie bewusstlos sind, sendet die Notfallzentrale automatisch einen Krankenwagen zu Ihrer Wohnung.

Ein Notrufknopf sorgt damit für die optimale Sicherheit von Ihnen oder Ihres Angehörigen.

Das Notrufsystem besteht in den meisten Fällen aus zwei Teilen: die Basisstation und der Notknopf. Die Basis des Notrufsystems wird mit dem normalen Telefonanschluss verbunden. Sollten Sie keinen Telefonanschluss besitzen, kann der Hausnotruf auch mit dem Mobilfunk verbunden werden.

Das Basisgerät des Notrufsystems ist mit einem Lautsprecher ausgestattet. Dieser ist so gut, dass Ihre Stimme selbst auch 30 Metern Entfernung und mehr von den Mitarbeitern der Zentrale gehört werden kann. Auch die Stimme der Zentrale können Sie mit Hilfe dieses Lautsprechers gut verstehen. Bei Bedarf können Sie die Lautstärke des Hautnotrufs jederzeit leiser oder lauter stellen. Das ist wichtig, damit Sie die größtmögliche Sicherheit genießen können. Sie müssen keine Angst haben, dass Sie bei einem Sturz im Bad den Mitarbeiter des Notrufsystems nicht hören können.

Sie können sich das Notrufsystem bequem vom Anbieter installieren lassen. Sie können die Installation aber auch selbst vornehmen. In beiden Fällen empfiehlt es sich, den Notknopf von einem Ort zu testen, der weit weg von der Basis ist. So können Sie gleich sicher gehen, dass Sie selbst von diesem Ort aus mit der Zentrale sprechen können. Durch diesen Test gewinnen Sie zudem einen Einblick, wie der Notknopf im Ernstfall funktioniert.

Bei der Einrichtung werden außerdem Ihre Notfallkontakte notiert. Damit kann die Zentrale Ihre Angehörigen oder eine andere Vertrauensperson informieren, wenn Sie den Notrufknopf ausgelöst haben. Manche Anbieter nehmen zugleich Ihre Diagnosen und die aktuellen Medikamente auf. Das sorgt zusätzlich noch einmal für mehr Sicherheit. Den Mitarbeitern der Zentrale fällt es damit leichter, Ihre Situation genauer einzuschätzen.

Wann braucht es einen Notfallknopf?

Der Notfallpiepser verbindet Sie in nahezu jeder Gefahrensituation mit der Zentrale des Anbieters. Nicht nur bei Stürzen aufgrund von Stolperfallen kann das Notrufsystem sinnvoll sein und unter Umständen das Leben retten. Auch bei bestimmten Erkrankungen wie Epilepsie, Multiple Sklerose oder Blutdruckschwankungen kann sich der Hausnotruf als Lebensretter herausstellen.

Die Anschaffung eines Notfallknopfs hat also wenig mit dem Alter zu tun. Die vorliegenden Erkrankungen sind ein besserer Indikator für die Notwendigkeit eines Notrufsystems. Und auch das individuelle Sicherheitsbedürfnis darf nicht außer Acht gelassen werden. Die Isolation im Alter wird selbst in den Medien immer publiker. Die Kinder und Enkel ziehen von zu Hause weg in eine Großstadt. Der Arbeitsalltag spannt diejenigen, die noch in der Nähe wohnen so ein, dass Sie auch kaum Zeit für einen Besuch haben. Auch in solchen Fällen gibt das Notrufsystem Sicherheit. Denn dadurch können Sie alleine Hilfe rufen, wenn Sie sie brauchen. Ganz unabhängig davon, wann der nächste Besuch kommt und Ihre missliche Lage entdeckt.

Von einem Notfallsystem profitieren Sie also, wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, in dem Sie dann die Hilfe bekommen, wenn Sie sie wirklich brauchen.

Welche Systeme gibt es?

So unterschiedlich Ihre Bedürfnisse sind, so unterschiedlich sind auch die Notrufsysteme. Damit Sie einen ersten Überblick über die Varianten bekommen, stellen wir Sie Ihnen hier kurz vor.

Trotz der Unterschiede gibt es dabei auch wichtige Gemeinsamkeiten. Egal, für welches Modell der Notrufsysteme Sie sich selbst oder für Ihren Angehörigen entscheiden. Es ist notwendig, dass der Notfallknopf immer getragen wird. Denn nur so kann es gewährleistet werden, dass Sie im Fall der Fälle den Alarmknopf drücken können. Die Notknöpfe sind wasserdicht. So müssen Sie ihn nicht einmal beim Duschen oder Baden abnehmen und können ihn wirklich 24 Stunden am Tag tragen.

Das Notrufarmband

Eine beliebte Variante des Pflegenotrufs ist das Notrufarmband. Hier wird der Notknopf wie ein Armband oder eine Armbanduhr getragen. So haben Sie oder Ihr Angehöriger den Knopf immer in Reichweite. Das Notrufarmband und auch der Notfallknopf sind wasserdicht. So können Sie oder Ihr Angehöriger weiterhin duschen, baden, Geschirr spülen oder anderen Tätigkeiten im Haushalt nachgehen, ohne dass das Alarmband abgenommen werden muss. Damit es nicht zu einer Druckstelle im Bereich des Handgelenks kommt, sollten Sie in regelmäßigen Abständen die Trageseite des Notrufsystems wechseln. Wir empfehlen, den Wechsel nur dann durchzuführen, wenn eine andere Person mit anwesend ist oder Sie sicher sitzen.

Die Notfallhalskette

Sie mögen das Gefühl eines Armbands um Ihr Handgelenk nicht? Selbst dann müssen Sie nicht auf den Notruftaster verzichten. Es gibt auch die Variante einer Notfallhalskette. Diese können Sie einfach um den Hals hängen und tragen Ihren Notfallpiepser immer mit sich. Wir empfehlen, die Halskette über der Kleidung zu tragen. Denn damit ist es gewährleistet, dass Sie den Notknopf im Fall der Fälle gut erreichen. Auch der Notknopf im Kettenformat ist wasserdicht. Sie können dadurch duschen und baden, ohne dass Sie die Notfallkette ablegen müssen. Gerade im Badezimmer ist das ein großer Vorteil. Denn hier besteht durch die Fliesen Rutschgefahr.

Mobile Notrufsysteme

Älter werden hat keinesfalls etwas damit zu tun, den ganzen Tag innerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen. Im Gegenteil. Wer im Seniorenalter ist, genießt es oft, den Tag für verschiedene Aktivitäten zur Verfügung zu haben. Doch was ist, wenn es beim Spaziergang im Wald zum Sturz kommt? Oder mitten in der Fußgängerzone beim Schaufensterbummel, während andere Passanten einfach weitergehen? In solchen Fällen ist ein mobiler Notfallknopf eine gute Lösung. Ihn gibt es auch in verschiedenen Varianten. Am beliebtesten sind sie im Handyformat oder als Armbanduhr. Das Besondere an ihnen ist, dass ein GPS-Tracker integriert ist. Das bedeutet, dass die Zentrale, in der der Hilferuf über das Notrufsystem eintritt, Ihren genauen Standpunkt ermitteln kann. Auch der mobile Notruf für Senioren ist mit einem leistungsstarken Lautsprecher ausgestattet. Mit diesem Lautsprecher können Sie sich mit der Zentrale verständigen. Viele Anbieter kombinieren das mobile Notrufsystem mit dem Hausnotruf.

Wie viel kostet ein Hausnotruf?

Die Kosten für den Notrufknopf lassen sich nicht über einen Kamm scheren. So legt jeder Anbieter seine eigenen Preise für den Hausnotruf oder ihre anderen Notrufsysteme fest. Diese variieren je nachdem, welche Zusatzleistungen mit im Angebot enthalten sind. Wir stellen Ihnen hier die größten Anbieter der Notfallpiepser vor. Sinnvoll kann auch der Blick in ein Vergleichsportal im Internet sein. Wir empfehlen Ihnen, sich mehrere Angebote der Notrufsysteme von verschiedenen Plattformen einzuholen. Der Blick auf die Angebote der regionalen Hausnotruf-Anbieter lohnt sich auch oft. Sie können jeden Anbieter kontaktieren und sich nach einem konkreten Angebot mit Ihren Wünschen erstellen lassen. So können Sie wirklich sicher gehen, das für Sie beste Angebot der Notrufsysteme herauszufinden.

Die Kosten für den Hausnotruf teilen sich bei den Anbietern in zwei Bereiche auf. Die einmalige Anschlussgebühr und die fortlaufende Grundgebühr. Diese Grundgebühr für das Notrufsystem kann je nach Zusatzleistungen variieren.

Kosten eines Notrufknopfes bei „Die Johanniter“

Die Johanniter bieten den Hausnotruf in verschiedenen Paketen an. Das Basispaket kommt dabei auf monatlich etwa 18,36 bis 25,00 Euro. Der Preis hängt davon ab, wo in Deutschland Sie wohnen. Auf Wunsch kommen Gebühren für beispielsweise die Schlüsselverwahrung für etwa 15 bis 25 Euro, ein Ich-bin-okay-Knopf oder der mobile Senioren Notruf hinzu. Die einmalige Anschlussgebühr für das Notrufsystem beträgt 29 Euro. Für die genauen Preise des Hausnotrufs in Ihrer Region empfehlen wir eine kostenlose und unverbindliche Beratung.

Was kostet ein Hausnotruf bei den Maltesern?

Die Malteser bieten verschiedene Pakete des Notfallknopfs an. Das Basispaket mit Installation und Aufnahme der wichtigsten Gesundheitsdaten kommt dabei auf 26 Euro monatlich. Zusätzliche Leistungen zum Hausnotruf wie Schlüsselhinterlegung oder dem Es-geht-mir-gut-Knopf kosten extra. Die komplette Absicherung mit dem Notrufsystem von den Maltesern mit allen Zusatzoptionen kommt auf 45 Euro im Monat. Bei der Installation wird eine einmalige Servicegebühr von 50 Euro fällig. Welches Paket und welche Leistungen des Notrufsystems für Sie am sinnvollsten sind, können Sie hier in einem Telefongespräch mit dem Malteser Hausnotruf Team besprechen. 

Wie viel kostet ein Notfallknopf bei dem DRK?

Das Deutsche Rote Kreuz bietet ein deutschlandweites Basispaket für Hausnotrufe an. Zusätzlich gibt es regional unterschiedliche Zusatzoptionen. Der Basistarif des Notrufsystems kostet im Monat 23 Euro. Darin sind die Installation, das Basisgerät, ein Handsender und eine Einweisung in die Geräte enthalten. Zudem ermöglicht der Basistarif den kostenlosen Austausch des Akkus und Hilfestellung beim Beantragen der Kostenübernahme der Kranken- bzw. Pflegekasse. Die monatlichen Kosten sowie die Anschlussgebühr für das Notrufsystem können dabei abweichen. Je nachdem ob Sie selbst bezahlen oder die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Ein genaues Angebot und die Beratung über die möglichen regionalen Zusatzleistungen können Sie kostenfrei anfordern.

Wie teuer ist ein Hausnotruf bei der ASB?

Der Arbeiter Samariter Bund bietet neben dem Hausnotruf auch ein mobiles Notrufsystem für Senioren an. Die monatlichen Kosten des Notrufsystems liegen bei 18,36 Euro. Zusätzliche Leistungen wie beispielsweise ein Sturzsensor oder die Schlüsselverwahrung erhöhen diese monatlichen Kosten. Die Anschlussgebühr beträgt einmalig 10,49 Euro. Bei einem Termin mit der ASB in Ihrer Nähe können Sie sich eingehender über mögliche Leistungen und Pakete für Ihre Bedürfnisse beraten lassen.

Was kostet ein Hausnotruf bei der Caritas?

Auch die Caritas bietet die Möglichkeit eines Hausnotrufs. Für Ihre Leistungen des Notrufsystems berechnen Sie 31,50 Euro monatlich. Bei zusätzlichen Leistungen wie beispielsweise der Schlüsselaufbewahrung kommen zu diesem Grundbetrag noch weitere Kosten hinzu. Die Anschlussgebühr des Hausnotrufs beträgt bei der Caritas einmalig 49 Euro. Auch sie bieten zudem die Möglichkeit eines mobilen Notknopfes. Hier unterscheiden sich die Preise auch je nach den individuellen Einstellungen und Leistungen. Ein genaues, auf Sie und Ihre Bedürfnisse angepasstes, Angebot erhalten Sie bei einem persönlichen Termin mit der Caritas in Ihrer Nähe.

Wie hoch sind die Kosten bei Vitakt?

Der Hausnotruf von Vitakt funktioniert auf der herkömmlichen Weise über den Telefonanschluss. Er kann aber auch über einen Router angeschlossen werden. Die monatliche Gebühr liegt hier bei 23 Euro. Darin enthalten ist das Hausnotrufsystem mit einem Sender und einer Halskette. Sie bieten auch eine Lösung für Sie, wenn Sie keinen Telefonanschluss haben. Dafür haben sie ein Notrufsystem, für welches Sie lediglich eine Steckdose benötigen. Auch bei diesem Gerät liegt die monatliche Grundgebühr bei 23 Euro. Hinzu kommt die einmalige Installationsgebühr für das Notrufsystem von 86 Euro.

Was zahlt die Krankenkasse zu den Kosten dazu?

Die Kosten für den Hausnotruf sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Auch die individuellen zusätzlichen Leistungen schlagen beim monatlichen Preis zu buche. Die Renten werden immer knapper. Deshalb stellt sich für viele Senioren und deren Angehörigen die Frage, ob die Kranken- und Pflegekassen etwas zum Notrufsystems dazu beisteuern.

Diese Frage können wir mit Ja beantworten. Die Pflegekassen zahlen bei einer anerkannten Pflegebedürftigkeit monatlich bis zu 23 Euro zum Hausnotruf hinzu. Die anerkannte Pflegebedürftigkeit ist in den meisten Fällen ab dem Pflegegrad 1 vorhanden. Viele Anbieter des Notrufknopfes bieten Ihnen Hilfe dabei an, den Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer zuständigen Pflegekasse einzureichen.

Die einmaligen Kosten für die Installation des Notfallpiepsers übernehmen sie zudem auch. Weitere Leistungen zum Notrufsystem wie die Schlüsselhinterlegung oder den Sturzsensor im Notfallknopf bezahlen die Kranken- und Pflegekassen allerdings nicht, wenn die Kosten die 23 Euro im Monat übersteigen. Die Differenz müssen Sie dann aus eigener Tasche bezahlen.

Wichtig für die Kostenübernahme des Hausnotrufs ist zudem, dass Sie oder Ihr Angehöriger die meiste Zeit des Tages alleine verbringt und aufgrund der gesundheitlichen Situation mit Notfällen zu rechnen ist.

Kosten der Hausnotrufe im direkten Vergleich

In dieser Vergleichstabelle stellen wir Ihnen noch einmal zusammengefasst die Kosten und die Bewertungen der einzelnen Anbieter der Hausnotrufe und Notfallsysteme zusammen.

AnbieterMonatliche Gebühr b. SelbstzahlernSchlüssel-hinterlegungAufnahme Kontaktdaten AngehörigeEinweisung in die GeräteGebühr der Bereitstellung
Johanniter18,36 bis 25,00 €Gegen AufpreisJaJa29 €
Malteser26 €Gegen AufpreisJaJa50 €
DRK23 €Gegen AufpreisJaJaEntfällt bei Kostenübernahme d. Pflegekasse
ASB18,36 €Gegen AufpreisJaJa10,49 €
Caritas31,50 €Gegen AufpreisJaJa49 €
Vitakt23 €Gegen AufpreisJaJa86 €

Was sagt Stiftung Warentest zu den Hausnotrufen?

Die Berliner Tester der Stiftung Warentest nahmen im August 2018 neun Anbieter von Hausnotrufen unter die Lupe. Viel Wert bei der Bewertung legten sie auf die Beantwortung des Notrufs. Für die Tester war es wichtig, dass der Notruf innerhalb einer halben Minute beantwortet und genau nach den Beschwerden gefragt wurde. Zudem legten Sie viel Wert darauf, dass die Angehörigen etwa 3 Minuten später informiert wurden.

Der Arbeiter Samariter Bund, kurz ASB, bot dabei bei den Hausnotrufen die beste Leistung und wurde mit der Note „gut“ bewertet. Dieser ist zugleich der Testsieger mit der Gesamtbewertung von 2,7.

Was der Stiftung Warentest bei einigen Anbietern auffiel, sind die teils mangelhaften Geschäftsbedingungen im Vertrag des Notrufsystems. So fanden sie sogar rechtswidrige Klauseln darin. Beispielsweise die Widerrufsbelehrung oder der Ausschluss von Haftungen in manchen Fällen. Deshalb rät die Stiftung Warentest im Hausnotruf Test dazu, die allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGB, sorgfältig durchzulesen. Die Beratung der Verbraucherzentrale können Sie hierbei in Anspruch nehmen, damit Sie die Vertragsbedingungen der Notrufsysteme besser verstehen. Den Vergleich und das Einholen konkreter Angebote für den Hausnotruf empfehlen die Berliner Tester in jedem Fall.

Was sollte ich bei der Wahl des richtigen Notrufsystems beachten?

Neben all den Angeboten und den teilweise unterschiedlichen Zusatzleistungen bei den verschiedenen Notrufsystemen, kann es eine Herausforderung sein, den für sich passenden Anbieter herauszufinden. Neben dem Urteil von Stiftung Warentest oder anderen Hausnotruf Vergleichen sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Auf Sie angepasste Beratung
  • Eingehen auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse
  • Vorstellung der verschiedenen Notrufsysteme
  • Kurze Kündigungsfrist
  • Keine Mindestvertragslaufzeit
  • Persönliche Einweisung in das Notrufsystems
  • Test der Sprachqualität nach der Installation
  • Kostenloser Austausch/ Reparatur defekter Geräte
  • Kostenloser Austausch der Akkus
  • Leistungen jederzeit buchbar bzw. herausnehmbar

Häufige Fragen

Gibt es zum Notknopf noch weitere Leistungen?

notfall-anruf

Neben dem Notrufknopf bieten die Anbieter noch zusätzliche Leistungen, die teilweise mit einer höheren Grundgebühr zu Buche schlagen. Allerdings können diese auch Ihre Sicherheit erhöhen. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit im Alarmarmband einen Fallsensor zu integrieren. Dieser Sensor nimmt es wahr, wenn Sie stürzen. Die Zentrale wird daraufhin über das Notrufsystem automatisch benachrichtigt. Sollten Sie bewusstlos sein und der Zentrale nicht antworten können, wird daraufhin der Rettungsdienst informiert. Am beliebtesten ist die Schlüsselhinterlegung zusammen mit dem Hausnotruf. Hier wird Ihr Schlüssel für die Wohnung oder Ihr Haus beim Anbieter hinterlegt. In vielen Fällen kann dies das Einbrechen Ihrer Tür verhindern. Denn die Mitarbeiter der Zentrale können damit im Ernstfall dem Rettungsdienst die Tür öffnen.

Manche Senioren können sich vor allem anfangs nicht an das Tragen des Notrufknopfes gewöhnen. Das führt dazu, dass es zu einem Notfall kommen kann und sich der Betroffene nicht bei der Zentrale melden kann. Er trägt schließlich den Hausnotruf nicht an sich. Für diese Fälle gibt es die Option auf einen Mir-geht-es-gut-Knopf. Bei diesem drücken Sie innerhalb eines definierten Zeitraums auf den Knopf, damit die Zentrale bemerkt, dass es Ihnen gut geht. Diesen Zeitraum können Sie selbst bestimmen. Am häufigsten wird dabei zwischen einem Tag und einer Woche ausgewählt.

Ein ähnliches Prinzip verfolgen Bewegungssensoren. Diese sind entweder im Alarmband integriert oder in speziellen Fußmatten. Nehmen diese Sensoren über eine gewisse Zeit keine Bewegungen wahr, wird die Zentrale über das Notrufsystem automatisch darüber informiert.

Manche Anbieter der Notrufsysteme bieten es auch an, Sie zu einem festgelegten Zeitpunkt aktiv anzurufen und nachzufragen, ob es Ihnen gut geht. Das ist für Sie oder Ihren Angehörigen sinnvoll, wenn es ansonsten vergessen wird auf den Es-geht-mir-gut-Knopf zu drücken.

Wenn Sie oder Ihr Angehöriger an Demenz leiden kann auch eine integrierte GPS Funktion im Hausnotruf sinnvoll sein. Dazu legen Sie einfach fest, ab welchem Umkreis des Hauses oder der Wohnung ein Signal an die Zentrale abgegeben werden soll. Treten Sie oder Ihr Angehöriger über diesen Umkreis heraus, kontaktiert das Notrufsystem die Zentrale und schickt gegebenenfalls Ihre Angehörigen oder einen Rettungsdienst zur Hilfe.

Welcher Hausnotruf ist der beste?

Diese Frage ist eine der häufigst gestellten und dennoch kann sie nicht pauschal beantwortet werden. Je nachdem welche Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen Sie haben, benötigen Sie andere Leistungen des Hausnotrufs. Holen Sie sich deshalb Angebote von mehreren Anbietern für Ihre Belange ab und vergleichen Sie sie. Ein Rat der Verbraucherzentrale bezüglich der Vertragsbedingungen der Notrufsysteme kann dazu auch sinnvoll sein.

Wo kann ich den Hausnotruf beantragen?

Haben Sie den für Sie passenden Anbieter für Notrufsysteme gefunden, können Sie den Hausnotruf direkt bei ihm beantragen. Viele der Anbieter helfen Ihnen dazu noch beim Antrag auf Kostenübernahmen Ihrer Kranken- und Pflegekasse.

Gibt es ein Notrufarmband ohne Pflegedienst?

Viele Senioren benötigen keine pflegerische Unterstützung in Ihrem Alltag. Der Hausnotruf hat dabei wenig mit einem Pflegedienst gemein, obwohl die meisten Anbieter zugleich einen ambulanten Pflegedienst innehaben. Allerdings müssen Sie diesen nicht in Anspruch nehmen, wenn Sie dessen Leistungen nicht benötigen. Es gibt auch Anbieter, die lediglich den Hausnotruf und andere Notrufsysteme anbieten. Wenn Sie keine Angehörigen haben oder diese weiter weg wohnen, kann es allerdings sinnvoll sein, auf einen Service mit Pflegedienst zurückgreifen. Pflegedienste haben häufig einen Bereitschaftsdienst mit Pflegekräften besetzt. Diese können Ihnen helfen, wenn Ihre Angehörigen gerade verhindert sind und kein Rettungsdienst notwendig ist.

Welche technischen Voraussetzungen müssen für das Notfallarmband erfülltsein?

Für den häuslichen Notrufpieper benötigen Sie einen herkömmlichen Telefonanschluss. Sollten Sie diesen nicht haben, können manche Hausnotrufanbieter das Notrufsystem auch mit dem Mobilfunk verbinden. Dazu braucht es lediglich eine Steckdose für den Anschluss. Ansonsten bestehen keine weiteren technischen Voraussetzungen für das Notrufsystem.

Kann ich den Hausnotruf von der Steuer absetzen?

Vor allem, wenn Sie den Hausnotruf selbst bezahlen, ist diese Frage sehr relevant. Der Notfallknopf lässt sich tatsächlich von der Steuer absetzen. Der Hausnotruf zählt zu den haushaltsnahen Dienstleistungen. Anders als bei der Kostenübernahme der Krankenkasse besteht hier kein Maximalsatz, den Sie hier angeben können. So lassen sich alle Zusatzleistungen der Notrufsysteme, die Sie benötigen, darin geltend machen.

Welche Anbieter für Notrufsysteme gibt es?

Es gibt die verschiedenste Anbieter der Hausnotrufe. Häufig sind sie an einen Pflegedienst gebunden. Doch es gibt auch Anbieter, die nur den Hausnotruf im Repertoire haben. Unterscheiden können Sie dabei zwischen bundesweiten und regionalen Anbietern. Die bundesweiten sind beispielsweise die Malteser, Johanniter,das Deutsche Rote Kreuz oder die Caritas. Alle Anbieter, die in Ihrer Umgebung den Service des Hausnotrufes oder andere Notrufsysteme anbieten, können Sie bei den verschiedenen Vergleichsportalen herausfinden.

12 votes